Sonnig & Schattig

4. Schulstufe - OVS Zennerstraße (W)

Trickfilm - VIDEO PREISTRÄGER 2022

Inhalt

Bereits seit den Kinoanfängen stellt sich die Frage, wie Film und Realität zusammenhängen: Was ist eine „gefundene“ und was ist eine „erfundene“ Geschichte? Sind Dokumentarfilme authentische und objektive Repräsentanten einer „nichtfilmischen“ Wirklichkeit? Wie ist das bei Animationsfilmen?

Solche großen Fragen drängen sich unweigerlich auf, sobald man in die trickreiche Welt von „Sonnig & Schattig“ eintaucht.

Die Schüler und Schülerinnen der OVS Zennerstraße kreieren darin mittels assoziativen Bildern ein Landschaftsbild, das sinnlich erfahrbar und – auch durch die detailreichen Beschreibungen aus dem Off – beinahe greifbar wird: „Sonnig & Schattig“ entführt uns an einen Ort, der nach Baumharz duftet und schattige Rückzugsorte bietet, wo man umgeben ist von raschelnden Laubblättern und wärmenden Sonnenstrahlen. Wenn im Dickicht plötzlich ein Eichhörnchen zum Vorschein kommt und sich im Anschluss eine Welle kollektiver Begeisterung bei den Kindern entlädt, wird spürbar, welche Euphorie die Natur (nicht nur) bei Kindern auslösen kann.

Für alle, die diese direkte „nichtfilmische Realitätserfahrung“ verpasst haben, gibt es im Film als Entschädigung ein liebevoll animiertes Eichhörnchen zu sehen, das sich in einen Gartenzwerg verliebt und dann in eine Sonne verwandelt. Inwieweit diese Szene als Repräsentation der Wirklichkeit zu sehen ist, wissen alleine die Filmschaffenden.

Projektleitung: Andrea Svec-Husar
Projektunterstützung: MuKaTo

Jurybegründung

„Sonnig & Schattig“ ist eine erfrischende Form eines experimentellen Filmprojekts, das als Sprachrohr für Kinder im Volksschulalter fungiert. Authentische Tonaufnahmen kombiniert mit Scherenschnitten, die von den Kindern selbst gebastelt wurden, ergeben eine Reflexion eines Ausflugs, bei dem die Erlebniswelt der Kinder im Vordergrund steht. Ob es die Sonne, das Moos oder die begeisterten Rufe sind, wenn plötzlich ein Eichhörnchen auftaucht – von Anfang bis Ende hat man das Gefühl, mit den Kindern vor Ort und auf einem Ausflug zu sein. Ein gelungenes Stück, das einmal mehr beweist, dass kein Medium ein Mindestalter kennt, sondern nur unterschiedliche Einsatz- und Ausdrucksformen.