Dünnes Eis

6. Schulstufe - BG/BRG Innsbruck Sillgasse (T)

Trickfilm - VIDEO PREISTRÄGER 2019

Inhalt

Verhältnismäßig viele Projekteinreichungen befassten sich dieses Jahr mit der Klimakrise. So auch der Trickfilm „Dünnes Eis“ von Annina Grossek, die das BG/BRG Sillgasse besucht. Dort ist ihr Erstlingswerk im Zuge eines groß angelegten Filmprojekts entstanden.
Der Film erzählt die Geschichte eines Eisbären, der sich wortwörtlich auf dünnem Eis bewegt, was seine Zukunft betrifft. Eingangs steht der Eisbär zufrieden auf einer Eisscholle. Ein Vogel zieht vorüber, ein Fisch schwimmt vorbei. Doch die Idylle ist nicht von Dauer: Schon bald überzieht ein zähflüssiger Ölteppich die Meeresoberfläche. Als wäre das nicht genug, wird auch noch haufenweise Plastikmüll angeschwemmt. Die Eisscholle bricht, und die Eisberge im Hintergrund beginnen zu schmelzen. Nach und nach verliert der „König der Arktis“ seine Lebensgrundlage.

Detailreich gezeichnete Figuren, ein gutes Timing bei den Bewegungsabläufen und die Genauigkeit in der Umsetzung machen diesen Trickfilm zu einem echten Juwel. Aus dem Filmtagebuch geht hervor, dass die junge Filmemacherin komplett eigenständig gearbeitet hat. Angefangen von den Zeichnungen über den selbst eingespielten Soundtrack bis hin zur Wahl des Titels ist alles reine Handarbeit. Als Kamera nutzte Annina Grossek ihr Smartphone mit passender Stop-Motion-App.

Schätzungen zufolge gibt es derzeit noch etwa 25.000 Eisbären weltweit. Nach Prognosen des WWF werden die Populationen in den nächsten 40 Jahren infolge der globalen Erwärmung um zwei Drittel zurückgehen. Im schlimmsten Fall werden die Eisbären und Seehunde in der Arktis aussterben. „Dünnes Eis“ macht dieses düstere Zukunftsszenario eindrucksvoll anschaulich.

Projektleitung: Sybille Wimmer-Thoma

Jurybegründung

Der Film “Dünnes Eis”, der in Stop-Motion-Legetechnik realisiert wurde, behandelt ein aktuelles Problem in einer sehr emotionalen Art und Weise. Die Geschichte des Eisbären, der aufgrund verstärkter Umweltverschmutzung schließlich stirbt, setzt beim Sehen sehr viel Empathie frei. Zu Beginn sieht alles friedlich und harmonisch aus, bis die Zerstörung einsetzt. Die Zeichnungen, die handgemalt sind, tragen enorm zum Charme bei. Zudem wird durch die gezielten Einblendungen von Text-Aufrufen, etwas für die Eisbärenrettung zu unternehmen, noch eine weitere Ebene in das Video eingebracht. Das Video könnte genau auf diese Art und Weise als Aufruf einer Hilfsorganisation gesendet werden.