7 Jahre Lockdown
Inhalt
Medienprojekte bieten eine gute Gelegenheit aktuelle gesellschaftliche Themen zu reflektieren, speziell in Zeiten der Pandemie. Jene Projekte, die sich mit Corona auseinandersetzen, liefern häufig Bewältigungsstrategien, wie man mit solch einer herausfordernden Situation zurechtkommt. Schulen leisten somit einen wichtigen Beitrag, um die Krise emotional und psychisch zu bewältigen. Genau so einen Beitrag leistet auch das GWIKU 18 Haizingergasse mit dem Projekt „7 Jahre Lockdown“, das teilweise im Homeschooling entstanden ist.
Die mehrteilige Hörspielserie wird von einer verbindenden Frage begleitet: Wie geht es einer Gesellschaft, die sieben Jahre Pandemie inklusive Lockdown hinter sich hat? Die Antwort darauf liefern sieben kurze Episoden, in denen ganz unterschiedliche Personen zu Wort kommen. Beispielsweise ein sogenannter „Maßnahmenfeind“, der in einem Telefoninterview seine Verschwörungstheorien verbreitet. Eine junge Frau, die aufgrund der Maskenpflicht nicht erkennt, dass sie versehentlich ein Date mit ihrem Ex-Freund hat, und eine junge Mutter, die ihrem Kind zwanzig Jahre nach der Pandemie retrospektiv über Corona berichtet. Die Hörspielserie wirkt teils dokumentarisch, teils inszeniert, phasenweise überspitzt und unterhaltsam, dann wieder berührend und ernst. Übrig bleibt ein Mosaik aus Stimmen und Schauplätzen, das in den besten Momenten Assoziationen zu den „Letzten Tagen der Menschheit“ von Karl Kraus hervorruft.
Projektleitung: Ferdinand Gschwendtner
Jurybegründung
7 Jahre Lockdown zeigt ein kreatives, unterhaltsames und abwechslungsreiches Audio-Potpourri zur Corona-Pandemie aus der Sicht von Jugendlichen. Die unterschiedlichen Zugänge und witzigen Statements passen zur Gesamtsituation und beschreiben eine polemische, aber humorvolle Dystopie.
Die einzelnen Beiträge sind kritisch aufgearbeitet und bilden durch die witzigen Zwischenspieler aus einer Collage von Politiker/inne/n ein auszeichnungswürdiges Gesamtwerk. Mit dieser Audio-Aufnahme bekommen die Heranwachsenden nicht nur eine Stimme, sondern sollen durch die Auszeichnung auch gehört werden.