Liebe ist kein Spielfilm

Eine gute (Liebes)komödie zu erzählen gilt bekanntlich als besonders schwierig. Vielleicht sind sie deshalb in der Historie des media literacy award [mla] etwas unterrepräsentiert? Oder liegt es eher daran, dass Schüler/innen nur ungern die Hauptrollen der Verliebten übernehmen?

Wie dem auch sei, Sabine Wimmer schließt mit ihrem Abschlussprojekt nun jedenfalls diese Lücke. „Liebe ist kein Spielfilm“ ist ein subtiler und unterhaltsamer Kurzfilm über jene Sehnsüchte, die Liebesfilme in uns auslösen, und die intensiven Gefühle, die wir abseits der Leinwand auch gerne erleben möchten. Blöderweise beginnt der Film jedoch ganz unromantisch mit einem drohenden Beziehungsende. Nach dem Streit findet der verlassene Freund Rat bei jenen, die eigentlich wissen müssten, wie man mit solchen Situationen umgeht. Es werden nämlich die Protagonist/inn/en bekannter Hollywood- und Disneyfilme lebendig und geben Tipps, wie er seine Geliebte zurückerobern kann. Doch die Ratschläge von Leonardo DiCaprio und Patrick Swayze scheinen in der realen Welt nur bedingt zu funktionieren und so muss der Protagonist schließlich selbst überlegen, wie er seine Liebste zurückgewinnt.

Auf eine sehr humorvolle und kreative Art und Weise fängt der Kurzfilm „Liebe ist kein Spielfilm“ von Sabine Wimmer die Romantisierung von Beziehungen in Spielfilmen ein. Die Filme aus Hollywood und von Disney haben die Messlatte für die romantische Liebe eigentlich unerreichbar hoch gelegt und über genau diesen Umstand reflektiert der Kurzfilm. Die Protagonistin und der Protagonist zeigen sehr gutes schauspielerisches Können und die kreative und gestalterische Umsetzung ist auf sehr hohem Niveau. Insbesondere der Kunstgriff der zum Leben erweckten Filmplakate, wo Figuren aus bekannten Liebesfilmen wie „Titanic“ oder „Susi und Strolchi“ dem Protagonisten Beziehungstipps geben, ist sehr gelungen. Dieser Kurzfilm reflektiert über Medieneinflüsse, die Jugendliche erleben, und gibt somit spannende Impulse für das Themengebiet Media Literacy.