Meine Heimat – meine Sprache

10. Schulstufe - BG/BRG Bad Ischl (OÖ)

Sprachprojekt - MULTIMEDIA PREISTRÄGER 2019

Inhalt

„Meine Heimat – meine Sprache“ wirft aus unterschiedlichen Perspektiven einen Blick auf das Thema Jugendsprache. Ausgangspunkt für das multimediale Projekt war eine intensive Recherche: Die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfachs Fotografie sammelten Ausdrücke und Formulierungen, die Jugendliche in ihren unterschiedlichen Sprachen verwenden. Die Recherche mündete in kleine Wörterbücher, deren Inhalt anschließend im Legespiel Scrabble in Kreuzworträtsel verwandelt und abfotografiert wurden. So lässt sich nun nachlesen, wie man jemanden im Mongolischen „blöde Ziege“ nennt oder was „Juckt mich nicht“ auf Griechisch bedeutet. Weiters wurden Plakate mit Slogans gestaltet, die zum Lesen animieren. In der Schulbibliothek etwa mit Sprüchen wie „Zieh dir was Besseres rein, Bücher sind der beste Stoff!“ oder „Schlepp’ doch mal was Intellektuelles ab! Es lohnt sich langfristig!“

Passend zum Wahlpflichtfach Fotografie gestalteten die Schülerinnen und Schüler zudem einen Stop-Motion-Film, für den in der Schulküche eigens Pancakes gebacken und gemeinsam Curry gelöffelt wurde. Der Kurzfilm hält sowohl den Einfluss des Netzjargons als auch die kulinarisch-kulturellen Einflüsse auf die Alltagssprache der Jugendlichen fest – Stichwort: „Gemma Schachtelwirt?“

Ganz im Sinne des jugendlichen Idioms wird hier das Thema Jugendsprache auf humorvolle und ironische Weise behandelt. Das hat sich bestimmt auch positiv auf das generationenübergreifende Verständnis an der Schule ausgewirkt – und trägt hoffentlich dazu bei, dass mehr miteinander weniger aneinander vorbei geredet wird. Gelingende Kommunikation zählt schließlich zum Um und Auf in der Medienbildung.

Projektleitung: Brigitte Hager

Jurybegründung

Im Multimedia Projekt „Meine Heimat – meine Sprache“ reflektieren Jugendliche in unterschiedlichen Medienproduktionen intensiv ihre eigene Jugendkultur über Sprache. Zur Umsetzung der Fotoarbeiten wurde Sprache über das bekannte Legespiel Scrabble geschickt visualisiert. Dabei bieten die Ästhetik und Form des Spiels viele zusätzliche Attribute zur verwendeten Sprache und den entdeckten Ausdrücken. Diese werden dadurch neu manifestiert und im Sinne des Spiels als gegeben und etabliert bewertet. Überzeugend ist auch der Stop-Motion-Film zum Projekt, verpackt als einfache Erzählung im Dialog zweier Jugendlicher werden immer neue Ausdrücke und Phrasen der Jugendsprache vorgestellt und im Kontext ihrer alltäglichen Verwendung präsentiert. Das richtige Maß an Selbstironie macht die Auseinandersetzung mit dem Thema authentisch, glaubwürdig und nicht zuletzt unterhaltsam. In diesem Sinne: Gemma media literacy award und checken voi den Preis. Gönnung!