Information im Zeitalter von Fake News

11. Schulstufe - Erzbischöfliches Privatgymnasium Borromäum Salzburg (S)

Radiosendung – AUDIO PREISTRÄGER 2018

Inhalt

„Nächster Datenskandal: Zuckerberg verliert 70 Millionen Babyfotos in Straßenbahn!“ Mit dieser Falschmeldung beginnt die Radiosendung des Borromäum Salzburg und schon ist man mitten drin im Thema. Was dann folgt, kann als Grundimmunisierung in Sachen Fake News verstanden werden: Woran lassen sich Falschmeldungen erkennen? Wie verbreiten sie sich und wie funktionieren sie? Wer steckt dahinter und welche Ziele werden verfolgt?
Diese Fragen werden Schritt für Schritt und im besten journalistischen Sinn beantwortet. Beispielsweise werden die Mechanismen hinter Fake News anhand eines kleines Experiments verdeutlicht: Via Facebook lancieren die Schüler selbst erstellte Falschmeldungen und beobachten, was passiert. Die Kommentare zur vermeintlich neuesten Meldung werden in der Sendung präsentiert und jetzt an dieser Stelle selbstverständlich nicht gespoilert. Im Hauptteil der Sendung werden Salzburger Politiker in Telefoninterviews mit Fragen zu Fake News konfrontiert und gebeten über eigene Erfahrungen zu berichten. Und all jenen, die damit liebäugeln mit Fake News Geld zu verdienen, sei das Ende der Sendung ans Herz gelegt, besonders jene Passage zu funktionierenden Geschäftsmodellen.
Das Ergebnis ist ein „akustisches Gegenmittel“ zu Fake News, nicht rezeptpflichtig und trotzdem nachhaltig wirksam!

Projektleitung: Katharina Scharinger
Projektunterstützung: Radiofabrik - Freier Rundfunk Salzburg

Jurybegründung

Eine verhältnismäßig geringe Anzahl an Einreichungen zum Media Literacy Award hatten Medienkompetenz explizit zum Thema. Auf die Radiosendung „Informationen im Zeitalter von Fake News“ trifft dies zu. Die 19 Schüler der 11. Schulstufe des Erzbischöflichen Privatgymnasiums Borromäum in Salzburg haben mit ihrer Lehrerin Katharina Scharinger und unterstützt von der Radiofabrik – dem freien Radio in Salzburg eine knapp einstündige Radiosendung zu diesem hochaktuellen und wichtigen Thema gestaltet. Darin finden sich allgemeine Hintergründe und Informationen zu Fake News genauso wie die Auseinandersetzung mit ihrer politischen Dimension. Auch wird erklärt, wie sich mit Fake News Geld verdienen lässt. Die Schüler haben sehr umfassend recherchiert und auch Telefoninterviews mit drei Politikern unterschiedlicher Parteien durchgeführt. Besonders kreativ ist der spielerische Einstieg in den Radiobeitrag mit einem Fake-News-Experiment, womit man sich als Hörer oder Hörerin schnell identifizieren kann. Der Beitrag besticht durch eine sorgfältige Recherche und differenzierte Bearbeitung, so werden auch Facebook-Initiativen gegen Fake News besprochen. Die Radiosendung ist sehr schön gesprochen und auch mit Musik ansprechend gestaltet. Das Projekt ist ein sehr gelungenes Beispiel dafür, wie Medienkritik und Mediengestaltung pädagogisch kombiniert werden können – no fake!