(W)Orte finden

10. Schulstufe - Musisches Gymnasium Salzburg (Sbg.)

Magazin - PRINT PREISTRÄGER 2022

Inhalt

Ausgangspunkt für das Projekt „(W)Orte finden“ war eine Begegnung mit dem syrischen Autor Jad Turjman. Die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen des Musischen Gymnasiums Salzburg setzten sich mit dessen Fluchtgeschichte auseinander und hielten ihre Eindrücke zu den Themen Flucht und Migration in Prosa- und Lyrikbeiträgen und in Form von farbigen Holzschnitten fest. Die Ergebnisse wurden kombiniert und in einem selbst gestalteten Magazin veröffentlicht. Darüber hinaus wurden auch eine Lesung und eine Vernissage organisiert. Entstanden ist das Projekt im Rahmen des Jahresthemas „homo mobilis“ in den musischen Wahlfächern „Literatur“ und „Bildnerische Erziehung“. 

Die Texte reichen vom spielerischen Umgang mit Sprache(n) über die Beschäftigung mit den Folgen von Migration bis hin zu subjektiven Alltagsbeobachtungen, die zum Nach- und Weiterdenken anregen. Allen Beiträgen gemeinsam ist ein sehr eigenständiger und – im besten Sinn – eigensinniger Stil. In Anlehnung an den Text „Anglizismen germanized“ von Anna Katharina Haberl lässt sich feststellen: Actually ist das Magazin „(W)Orte finden“ des musischen Gymnasiums really ziemlich stunning.

Making-of: Im Zuge der Arbeit am Magazin konnten die Schüler/innen lernen ein Verständnis für gesellschaftliche Probleme unserer Zeit zu erlangen und über ihre Kunst zu vermitteln. Die Wahrnehmung der Heimat und Muttersprache von einer außenstehenden Perspektive war hier besonders wertvoll. Außerdem fand eine Reflexion des aktuellen politischen Kontexts im Bezug auf Flucht statt und den individuellen Aufarbeitungen der eigenen Migrationsgeschichten der Schüler/innen wurde Platz gegeben.

Projektleitung: Nadia El-Ayachi

Jurybegründung

Beim Blättern durch dieses 64-seitige Kunstwerk fehlen erstmal die Worte. Mit schonungsloser Hingabe taucht das Projekt „(W)Orte finden“ in das schmerzvolle Thema Flucht und Vertreibung ein und arbeitet eine Begegnung mit dem syrischen Schriftsteller Jad Turjman eindrucksvoll auf. Wie bei einem Blick durch ein Kaleidoskop ermöglichen die Autor/inn/en immer wieder neue Einblicke in Form von großartigen, literarischen Texten und kunstvoll gefertigten Holzschnitten. Die gesamte Gestaltung, die Typographie, die Illustrationen – das alles ist wie aus einem Guss und entwickelt beim Betrachten eine Intensität, die Gänsehaut erzeugt. Den Schüler/inne/n ist aber nicht nur aufgrund der Aufmachung zu gratulieren, sondern auch im Hinblick auf die sehr interessanten Reflexionen über Sprache und das tiefere Wesen der Worte.