Warum essen?

7. Schulstufe - Mittelschule Gleisdorf (Stmk.)

Kurzfilm - VIDEO PREISTRÄGER 2022

Inhalt

Dem selbstkritischen Blick in den Spiegel folgt die Überprüfung des Körpergewichts auf der Waage: So beginnt der Kurzfilm „Warum essen?“ aus der Mittelschule Gleisdorf. Später bestätigt sich, was diese erste Szene bereits vermuten hat lassen: Hier geht es um ein Mädchen, das mit Essstörungen und einem negativen Selbstbild zu kämpfen hat. Man weiß zwar nicht genau, warum sich das Mädchen in dieser misslichen Lage befindet, doch es gibt den einen oder anderen Hinweis. Da ist einerseits das „Innen“: Eine verständnislos wirkende Familie, die mit ihren Aufforderungen die Tochter solle doch „mehr essen“ stellvertretend für mangelnde Sensibilität im Familienkreis gegenüber Heranwachsenden steht. Und da ist andererseits das „Außen“: Die Filmhandlung spielt zu einem großen Teil in einem Fitnesscenter – Sinnbild für individuelle Selbstoptimierung und gesellschaftliche Körperideale.

In ihrem Bestreben den hohen Erwartungen zu entsprechen, verausgabt sich die Protagonistin schließlich bis hin zur vollen Erschöpfung und verliert ihren scheinbar aussichtslosen Kampf. Ihre verzweifelte Lage manifestiert sich dabei auch in der ausgewählten Filmmusik: „There’s nothing I can do, no matter how hard I’m trying“ heißt es dazu passend im Liedtext.

„Warum essen?“ ist ein authentisches Plädoyer dafür den Druck zu reduzieren, der in vielerlei Hinsicht auf Jugendliche – und speziell auf Mädchen und junge Frauen – wirkt.

Projektleitung: Angelika Teller-Kainer

Jurybegründung

Bei „Warum essen?“ handelt es sich um eine klassische Darstellung eines altbekannten Themas, das nicht an Aktualität eingebüßt hat: Das toxische Gemisch aus Körperkult und Konformitätsdruck, das zu Essstörungen und Selbstmordversuchen führen kann.

Das Engagement der Schülerinnen und Schüler aus der 7. Schulstufe der Mittelschule Gleisdorf zeigt sich besonders im Bereich der Produktion, die von der Organisation der Drehorte über das Skript bis hin zum Videodreh fast vollständig in Eigenregie durchgeführt wurde. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, es ist ein authentisches Video von Jugendlichen für Jugendliche. Durch seinen Facettenreichtum gibt es einen Einblick in die innere Zerrissenheit einer von der allseits präsenten Schönheitskultur getriebenen jungen Frau, die letztlich, nach langen Momenten der Selbstgeißelung, daran zerbricht.