Waiting

Vieles hat sich in diesem Jahr aufgrund der Pandemie in die digitale Welt verlagert. Positiver Nebeneffekt: Wir alle haben dadurch eine neue Kulturtechnik erlernt: Die Kunst des Videokonferierens. Und wie bei allen Dingen, die neu sind, konnte man auch hier gewisse Anlaufschwierigkeiten beobachten. Da wären beispielsweise die Preisgabe privatester Räume (z.B. Webcam im Schlafzimmer), die Teilnahme in inadäquater Bekleidung (z.B. Unterleiberl) oder die fehlende Aktivierung des Mute-Buttons (z.B. bei Kraftausdrücken).

In Zeiten des Umbruchs gibt es aber auch die sogenannten „Early Adopter“, die frühzeitig erkennen, wie diese neue Kulturtechnik innovativ genutzt werden kann. Die HTBLuVA Villach in Kärnten kann zweifelsfrei zu dieser Gruppe gezählt werden. In ihrem Musikvideo „Waiting“ zeigen sie eindrucksvoll, wie das neue Kommunikationstool auf künstlerische Art und Weise genutzt werden kann. Die Schülerinnen und Schüler erzeugen mittels Gegenständen Töne und Geräusche. Die Summe der einzelnen Teile ergibt schließlich ein Musikstück. Die vertraute mosaikartige Videochat-Optik lässt das Publikum schließlich dabei teilhaben, wie die Jugendlichen an ihren „Instrumenten“ performen. Besonderes Highlight: Teenager am Blasinstrument Fahrradpumpe. 

Making-of: „Schon lange wollten wir im Projektunterricht ein eigenes Lied produzieren und ein Musikvideo dazu aufnehmen. Uns faszinierte die Idee, rein mit Gegenständen, die man zuhause hat, Musik zu machen. Die COVID-19-Krise hat die Planung zwar etwas umgeworfen, aber der Lockdown inspirierte uns, das Video in Form eines Videotelefonats zu gestalten.“  (Aus der Projektbeschreibung)

Projektleitung: Martin Leifhelm

Mit dem Musikvideo „Waiting“ gelingt den Schülerinnen und Schülern der HTBLuVA Villach auf professionelle Art und Weise eine Musikproduktion auf Distanz. Die Botschaft, gemeinsam in der Lockdown-Phase Musik zu machen, um so diese Zeit auch als Gruppe erfolgreich zu meistern, überzeugt neben der Freude und dem Humor in den Gesichtern der einzelnen Beteiligten. Beeindruckend ist ebenfalls die medientechnisch anspruchsvolle Umsetzung des Songs, der als Videotelefonat gestaltet ist und bei dem die Musik durch Alltagsgegenstände entsteht. Ein sehr gelungenes, zum Nachmachen animierendes Musikvideo!