Antes de que sea Tarde

8. Schulstufe - IES Santa Eulalia (Spanien)

Kurzfilm – VIDEO PREISTRÄGER 2018

Inhalt

Eine Tasse Kaffee, ein paar Zeitungen und eine kuschelige Wollweste, kurz: Ein gemütlicher Nachmittag steht bevor. Doch die Nachrichten stören die Idylle. Im Radio läuft ein Beitrag zum Thema Gewalt an Frauen. Die Protagonistin wechselt den Radiosender. Nun dröhnt David Bowie aus den Lautsprechern.
Schnitt. Alles ist wie in Zeitlupe, Bewegungen wirken verzögert, die Zeit hat sich verlangsamt. Szenenwechsel. Freund und Freundin betreten den Schulhof. Er muss telefonieren, sie begrüßt einstweilen einen Bekannten. Das passt dem eifersüchtigen Freund ganz und gar nicht. Er beendet das Telefonat und stößt den Bekannten zur Seite, die Freundin versucht ihn zu beruhigen. Der eifersüchtige Freund greift sich ihr Handy und kontrolliert ihre Nachrichten. Der Streit eskaliert. Er wird handgreiflich, wirft ihre Mappe zu Boden und holt zum Schlag aus. Doch so weit kommt es nicht: Ein Mitschüler geht dazwischen. Immer mehr Jugendliche mischen sich ein und treten gemeinsam aktiv gegen Gewalt auf und verhindern den Übergriff. Der Schulhof wird zu einem Ort der Zivilcourage. Der Tag bleibt unvergesslich in Erinnerung.
Schnitt. Wieder zurück in den vier Wänden der Protagonistin. Sie dreht das Radio ab und holt eine Schachtel mit Erinnerungsstücken hervor. In der Box befindet sich unter anderem eine violette Schleife – das Ribbon als Zeichen gegen häusliche Gewalt.

Projektleitung: Mario Martínez Sáenz

Jurybegründung

Ohne große Worte und mit sehr authentischen Bildern gelingt es den Filmemacherinnen und Filmemachern eine starke und eindringliche Botschaft für Zivilcourage und gegen Gewalt zu setzen. Aus einer gut dargestellten, scheinbar alltäglichen Situation auf dem Schulhof entwickelt sich ein Übergriff, der von den Mitschülerinnen und Mitschülern verhindert wird. Die schauspielerische Leistung ist überzeugend, die Kamera ist immer nah dran und zieht das Publikum mitten ins Geschehen. Die Mischung aus narrativem Kurzfilm und den aktionistischen Aufnahmen mit den persönlichen Statements am Schluss, hat die Jury besonders beeindruckt.