The Cube

10. Schulstufe - General Lyceum of Igoumenitsa (Griechenland)

Kurzfilm - VIDEO PREISTRÄGER 2019

Inhalt

Der Kurzfilm beginnt mit einem vertraut klingenden Ton. Noch bevor das erste Bild zu sehen ist, ertönt der Windows-Startup-Sound und signalisiert, dass der Computer hochgefahren und betriebsbereit ist. Die folgenden Bilder machen klar, warum dieser Sound am Beginn des Films platziert wurde: Ein Teenager sitzt da in gebückter Haltung in einem abgedunkelten Zimmer vor dem Bildschirm. Das Ambiente wirkt unaufgeräumt, ein Ventilator sorgt für ein bisschen Frischluft, und am Tisch steht eine Flasche Coke Zero: Hier verbringt ganz offensichtlich jemand (zu) viel Zeit vor dem Computer. Aber nicht mit Fortnite oder ähnlichen Videospielen – diesmal geht die Faszination von einem psychologischen Onlinetest namens „The Cube“ aus.

Dieser Test zieht den Protagonisten wortwörtlich hinein in eine virtuelle Welt voller beeindruckender Effekte. Angetrieben von den Testfragen unternimmt er eine rätselhafte und geheimnisvolle Reise ins eigene Unterbewusstsein. Am Ende dieser Tour de Force reflektiert der Protagonist seine Gefühlslage und entscheidet sich, etwas in seinem Leben zu verändern – und geht offline. Ironischerweise ist es ausgerechnet sein Computer, der ihn dabei unterstützt.

Mit „The Cube“ ist den Schülerinnen und Schülern des General Lyceum of Igoumenitsa ein feinfühliger Film gelungen, der Kritik an zuviel Bildschirmzeit übt. Die Arbeit ist von einer surrealen, traumartigen Atmosphäre geprägt. Die fantastischen Effekte sind dabei ein Sinnbild für den Reiz medialer Welten, dem so schwer zu entkommen ist. Zeit für den Windows-Shutdown-Sound.

Projektleitung: Charalampos Kandiliotis

Jurybegründung

Der Kurzfilm „The Cube” beeindruckt vor allem durch die gut gemachten Effekte, die aufzeigen, dass ein Realfilm über Depression beziehungsweise der Angst davor alles andere als langweilig sein muss und Botschaften auch ohne erhobenem Zeigefinger übermittelt werden können. Der Film, der unterschiedliche Techniken, Schauplätze und Effekte gekonnt in wenigen Minuten vereint, schafft es innerhalb weniger Minuten zu vermitteln, dass besonders Jugendliche häufig an sich selbst zweifeln, obwohl die Lösung oft sehr einfach ist – raus aus der virtuellen und rein in die reale Welt und das Leben und seine Schönheiten genießen. Der Schnitt und die Bilder passen optimal zu den Inhalten und den Botschaften, die vermittelt werden.