Green Palm Oil

6. Schulstufe - BRG Traun (OÖ)

Werbespot - VIDEO PREISTRÄGER 2022

Inhalt

Mit dem Begriff „Greenwashing“ werden jene PR-Strategien bezeichnet, anhand derer sich Firmen ein umweltfreundliches oder „grünes“ Image verpassen wollen, obwohl diese Unternehmen alles andere als nachhaltig agieren. Bekannte Beispiele: Sogenannte „faire“ Mode aus synthetischen Materialien oder „nachhaltige“ Möbel, deren Holz illegal gerodet wurde.

Um in der Öffentlichkeit als verantwortungsvoller Konzern dazustehen, kommen verschiedene manipulative Methoden zum Einsatz: Von Lippenbekenntnissen über fragwürdige Gütesiegel bis hin zu geschönten Statistiken.

Mit ihrem satirischen Werbespot „Green Palm Oil“ führen die Schüler und Schülerinnen des BRG Traun die irreführenden Methoden des Greenwashings vor Augen und zeigen, wie man sich gegen solch eine Beeinflussung zur Wehr setzt: Indem man Werbebotschaften kritisch analysiert und deren manipulative Argumentation für eigene Zwecke nutzt.

Trotz offensichtlicher Ironie und dezidierter satirischer Überhöhung hat „Green Palm Oil“ dennoch eine persuasive Kraft, die auf uns als potentielle Kund/inn/en wirkt. Das verdeutlicht einerseits, wie genau die Schüler/innen gearbeitet haben – von der samtweichen Werbestimme über die Auswahl der geschönten Bilder bis hin zur emotionalisierenden Klaviermusik–, gleichzeitig zeigt dieser kluge Werbespot, wie einfach klimaschädliche Maßnahmen als ökologisch verantwortungsvoll präsentiert werden können. Selbst das abschließende Logo „PO“ kommt glaubhaft rüber und steht selbstverständlich für … – richtig: „Palm Oil“ – alles andere wäre ja auch für den Allerwertesten.

Projektleitung: Boris Schuld
Projektunterstützung: Medien Kultur Haus Wels

Jurybegründung

Für „Green Palmoil“ nutzen die Schülerinnen und Schüler aus dem BRG Traun ein Element, das zur hohen Kunst der Mediendarstellung gehört – die Satire. In 1:49 Minuten werfen sie einen kritischen Blick auf die Themen Klimakatastrophe, Artensterben und Konsumgesellschaft, begleitet von einer gehörigen Portion Greenwashing. Dabei bedienen sich die Schülerinnen und Schüler gnadenlos der Sprache und Ästhetik von Imagevideos eines Großkonzerns und untermalen sie mit pseudotheatralischer Musik. So entlarven sie die inhaltsleere, aber persuasive Sprache, die durch den Einsatz des Barnum-Effekts zu Ablenkung, Verharmlosung oder im schlimmsten Fall zu dem Glauben führt, es geschehe alles nur für die gute Sache. Das Werk bietet dadurch ein hohes Maß an kritischer Reflexion über wichtige Themen unserer Zeit, ohne den Zeigefinger zu erheben, es geschieht viel tiefgreifender, indem man durch guten Humor darüber lachen muss.