We are what we eat

7. Schulstufe - HTBLVA Graz Ortweinschule (St)

Kurzfilm – VIDEO PREISTRÄGER 2018

Inhalt

Ein Setting, für das ein Engel hätte Pate stehen können: Eine leere Badewanne auf weißem Hintergrund, darin ein Jüngling mit blonden Locken, der genüsslich in einen Apfel beißt. Im Hintergrund ertönen leise die Saiten einer Harfe. Doch die engelsgleiche Fassade beginnt zu bröckeln, digitale Fragmente verzerren das Bild und krachende Töne durchbohren die sanften Klänge.
Von allen Seiten rücken Lebensmittel ins Bild: Brokkoli, Nudeln, ein Laib Brot, diverse Saucen und so weiter. Der junge Protagonist stopft das Essen in sich hinein, schmiert es sich ins Gesicht oder spuckt es wieder aus. Der anfängliche Genuss wird zur zügellosen Schlemmerei und schraubt sich hoch zur puren Verschwendung.
Selten werden kritische Botschaften so ästhetisch verpackt, wie in in „We are what we eat“. Dem jungen Team rund um den Schüler Luka Radaelli ist es gelungen, einprägsame Bilder zu kreieren, die nachhaltig im Kopf wirken. Am Ende ist der Betrachtende selbst aufgefordert den offen gelassenen Interpretationsraum zu füllen. Ansätze dafür gibt es reichlich: Vom verantwortungslosen Umgang mit Lebensmitteln bis zum (Über)Leben in einer Verschwendungsgesellschaft. Wo wir grad dabei sind: Rund ein Drittel aller Lebensmittel werden weltweit jährlich weggeschmissen. Mahlzeit!

Projektleitung: Katharina Zotter

Jurybegründung

Ganz in Weiß gehüllt sitzt ein junger Mann in einer leeren Badewanne und isst einen Apfel. Im Hintergrund spielt klassische Musik. Das Setting des Films kommt am Anfang mit ganz wenigen Zutaten aus. Die Bilder sind sehr schön gefilmt, die Bildsprache klar und auf das Wesentliche reduziert. Die ästhetische Komposition gerät aber schnell aus den Fugen und entwickelt sich in eine wahre Bilderorgie. Die Filmemacherinnen und Filmemacher brechen mit der anfänglichen Ästhetik und zeigen gekonnt, dass sie Spannung aufbauen können. Darüber hinaus gelingt es mit dem Film „We are what we eat“ ein gesellschaftlich relevantes Thema ohne erhobenen Zeigefinger darzustellen.