Hörstolpersteine für Salzburg

8. Schulstufe - Akademisches Gymnasium Salzburg (Sbg)

AUDIO PREISTRÄGER 2016

Inhalt

Mit ihren „Hörstolpersteinen“ setzen die Schülerinnen https://cba.fro.at/319121 und Schüler der 4B-Klasse des Akademischen Gymnasiums Salzburg zehn Menschen ein akustisches Denkmal, indem sie in kurzen https://cba.fro.at/319087 Hörbiografien deren Schicksale und Namen in Erinnerung rufen. Ihr Radioprojekt gegen das Vergessen steht im Kontext https://cba.fro.at/318840 der „Stolpersteine“ des deutschen Künstlers Gunter Demnig, der an Opfer des Nationalsozialismus erinnert, indem er „Stolpersteine“ – mit Namen, Geburts- und Sterbedaten versehene Messingtafeln – vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort in den Gehsteig einlässt, denn „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“ (Talmud).
Die Stolpersteine – es wurden bereits über 34.000 in https://cba.fro.at/318784 20 Ländern Europas in Gehsteige eingelassen* – bringen die Namen der Menschen zurück, die einst in den Häusern wohnten. 
Die „Hörstolpersteine“ greifen die Idee des „größten dezentralen Denkmals der Welt“ (arte) https://cba.fro.at/318779 auf. Die ersten wurden 2012 von Freien Radios in Deutschland und Österreich produziert**. Wie die Stolpersteine auf der Straße tauchen die akustischen Stolpersteine unverhofft in Radiosendungen auf https://cba.fro.at/318776 und irritieren.

Die Salzburger SchülerInnen haben folgende Menschen unvergessen gemacht: Balthasar Wöss, Aloisia Wolf, Hildegard Lohmann, Theresia Karas, Daniel Bonyhadi, Franz Seywald, Berta Eisenberg, Konrad Hertzka, Walter Schwarz und Martin Schönhorn. 

Eckpunkte des Projekts: Die zehn Hörstolpersteine https://cba.fro.at/318758 wurden in Zusammenarbeit mit der Salzburger Radiofabrik produziert. Im Geschichtsunterrichts gab es https://cba.fro.at/318774 einen Einführungsworkshop mit dem Historiker Gert Kerschbaumer und Besuch von Zeitzeugen. In der Radiofabrik lernten die Jugendlichen das https://cba.fro.at/318772 Radiomachen und das Konzept der Hörstolpersteine kennen. Mit Hilfe ihres Geschichtelehrers Hannes Straubinger und der Radiofabrik erarbeiteten sie jeweils eine https://cba.fro.at/318763 kurze Audiobiografie. Ausgestrahlt wurden die Sendungen via Radiofabrik, d. h., sie tauchten unvermutet im Programm auf. 

Hörstolpersteine Salzburg: http://hoerstolpersteine.net/hoerstolpersteine/#Salzburg
Salzburger Radiofabrik: www.radiofabrik.at

Das Projekt wurde vom Österreichischen Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung) gefördert. 

*) Vgl. www.stolpersteine.eu
**) Vgl. www.swr.de/swr2/stolpersteine 
 

Jurybegründung

Mit ihren zehn „Hörstolpersteinen“ leisten die SchülerInnen des Akademischen Gymnasiums Salzburg einen schönen Beitrag zu einem Projekt der Freien Radios gegen das Vergessen. Wie die Stolpersteine auf der Straße, erinnern uns die kurzen, in den Programmfluss eingebetteten akustischen Erinnerungsstücke an die Opfer der NS-Verfolgung. Die engagierten Radiobeiträge der SchülerInnen überzeugten die Jury mit ihrer hohen journalistischen Qualität: sie sind hervorragend recherchiert und sorgsam gestaltet.