Vielfalt - Mit Recht

Schule hat die Aufgabe Kindern das Rüstzeug mitzugeben, Bürgerinnen und Bürger einer Demokratie zu werden und sie in ihrem demokratischen Handeln zu fördern. Voraussetzung dafür ist, dass sie über ihre Rechte Bescheid wissen. Die Vermittlung der Kinderrechte kann also nicht früh genug beginnen.

An der Volksschule Pucking in Oberösterreich ist genau das passiert: Die 4A-Klasse hat das Thema „Vielfalt“ und „Kinderrechte“ umfassend bearbeitet und dazu Referate, Plakate und ein Video zur Dokumentation erarbeitet. Die Kombination der beiden Themen „Vielfalt“ und „Kinderrechte“ liegt auf der Hand – immerhin ist in der UN-Kinderrechtskonvention im Diskriminierungsverbot festgehalten, dass Kinderrechte unteilbar sind, sie gelten für alle Kinder dieser Welt.

Wie aktuell das Thema auch in Österreich ist, zeigt ein Blick auf die Statistik der österreichischen Volkshilfe, die besagt, dass jedes fünfte Kind in Österreich armutsgefährdet ist. Hinzu kommt, dass die Bildung nach wie vor zu stark vom Bildungsgrad der Eltern abhängig ist. Es gibt also auch hierzulande viel zu tun.

Die Volksschule Pucking trägt mit dem Projekt ihren Teil dazu bei, die Kinderrechte bekannter zu machen und schon bei den Jüngsten ein Bewusstsein zu schaffen. Die selbstbewussten Interviews der Kinder mit ihren Mitschüler/inne/n zeugen von einer Ermächtigung, die die Kinder im Zuge des Projekts erfahren und entwickelt haben. Aufgrund des Videos ist die Klasse mittlerweile bereits mit der lokalen Politik und externen Organisationen in Kontakt gekommen. So geht Medienbildung!

Projektleitung: Martin Nagl

Welche Rechte haben Kinder? Eine Frage, welche die meisten von uns wohl nicht aus dem Stegreif beantworten könnten. Gut, dass ein Team der Volksschule Pucking dieser Frage nachgegangen ist. Aber nicht nur in Form eines Referates, sondern als multi-methodisches und multi-mediales Projekt, welches schlussendlich die ganze Klasse, Eltern, Schule, Gemeinde und darüber hinaus miteinbezogen hat. Ein kleiner Stein kann große Wellen werfen.

Doch so klein war dieser Stein gar nicht. Neben den Materialien, welche von den Schüler/inne/n für das Referat vorbereitet wurden, wurde auch der Wissensstand der anderen Schüler/innen in der Klasse vor und nach dem Referat filmisch festgehalten – weitere Schüler/innen durften sich hier als Interviewer/innen beweisen. Außerdem wurde intensiv über die Qualität der Präsentation gesprochen, Feedback gegeben und auch dies auf Video gebannt. So viel zum Start, in Folge wurde aus diesem Film ein intensiver Gesprächsgegenstand in der Schule, mit den Eltern, dem Bürgermeister wie auch NGOs wie SOS Menschenrechte. Die Schüler/innen gewannen somit nicht nur das Wissen über Kinderrechte, sondern auch wie man darüber redet und medial einen Diskurs auslösen kann. Wir gratulieren diesen Expert/inn/en zu ihrer Fähigkeit nicht nur relevantes Wissen zu vermitteln, sondern dieses auch medial interessant an breite Kreise weiterzugeben: Medienkompetenz at its best.