Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd’

Das Feature „Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd’“ ist im Zuge eines groß angelegten multimedialen Gesamtprojekts namens „Magical Alps 2020“ entstanden. Ausgangspunkt dieses Projekts waren typische Mythenthemen und Sagenmotive der Alpenländer mit Schwerpunkt auf das Salzkammergut.
Die Vorlage für die Radiosendung bildet die alte Sage des „Sennentuntschis“. Zentrales Element des Sagenmotivs ist eine weibliche Sennenpuppe, auch „Sennentuntschi“ genannt, die einsamen Hirten und Sennen auf den hochgelegenen Almen als (Ersatz)Partnerin und Sexpuppe dienen sollte. Die Puppe wird – der Sage nach – allerdings eines Tages lebendig und rächt sich schließlich an ihren Schöpfern für die begangenen Taten.

In der akustischen Sagenadaption der 5. Klasse des BG/BRG Bad Ischl wurde das Motiv der Sage neu interpretiert und die Handlung in die Gegenwart versetzt. In dieser Version sind die Geschlechterrollen vertauscht: Hoch oben in den Alpen, auf einer abgeschiedenen Alm bauen sich drei Frauen eine männliche Sennenpuppe, um sich die Zeit möglichst angenehm zu vertreiben, doch die Nacht nimmt einen unerwarteten Verlauf.

Im Hörspielteil der Sendung des BG/BRG Bad Ischl werden Spannung, Information und Unterhaltung außergewöhnlich gut kombiniert und die intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit den Alpenmythen ist deutlich herauszuhören: Eine Hauptprotagonistin spricht beispielsweise mit französischem Akzent, da der französischsprachige Teil der Schweiz als Ursprung der Sage gilt. Zusätzlich werden in diesem Feature wissenswerte Hintergrundinfos und Fakten vermittelt, besonders zur historisch bedeutenden Rolle von Frauen in der Almwirtschaft.

Projektleitung: Brigitte Hager
Projektunterstützung: Freies Radio Salzkammergut

Mit „Auf der Alm, da gibt's koa Sünd‘“ ist den Schüler/innen des BG/BRG Bad Ischl ein humorvolles und einzigartiges Audio-Projekt geglückt. Und wie der Titel es bereits verrät, geht es in dem Beitrag tatsächlich um Sex, Drugs and Rock ‚n‘ Roll, und zwar in den Alpen. Besonders überzeugt dabei der weibliche Blick auf dieses doch eigenwillige Thema. Im Rahmen der Sendung gibt es nicht nur eine eigens entwickelte Kriminalstory, sondern auch Hintergrundinformationen, warum es angeblich auf Almen keine Sünde geben soll. Der Beitrag besticht durch die gute Audioqualität, den unterhaltsamen Aufbau der Sendung sowie durch das humorvolle Thema. Zusätzlich finden sich authentische Alpen-Klänge und ein eigens komponiertes Sennentuntschi-Lied. Der Sennentuntschi ist übrigens eine Sexpuppe aus Stroh und ja, über den gibt es ein eigenes Lied. Die Einreichung macht aber auch deutlich, wie erfrischend eine gute Nische sein kann, gerade aus Perspektive der Jugend. Eine Sendung wie „Auf der Alm, da gibt's koa Sünd‘“ finden Sie aktuell wohl kaum bei gängigen Podcast-Anbietern – aber genau dort sollte sie sein!