Hut ab

5. – 10. Schulstufe - Gymnasium der Diözese Eisenstadt (Bgld)

MEDIENDIDAKTIK PREISTRÄGER 2016

Inhalt

Wir alle tragen im Leben verschiedene „Hüte“, spielen verschiedene Rollen, in denen wir unterschiedliche Erwartungen erfüllen, sind Schülerin/Tochter, Lehrer/Vater, Klassenbeste oder Klassenkasper, Bub oder Mädchen. Welche Hüte müssen wir tragen, welche können wir ablegen? – Diese Thematik bildete den Ausgangspunkt für dieses burgenländische Vernetzungsprojekt, an dem sich 20 Schulen beteiligten. Ausgehend von dem Buch „Die Hüte der Frau Strubinski“ (Heinz Janisch, Helga Bansch) wurde ein halbes Jahr lang schulübergreifend gearbeitet. Erforderlich dafür waren neben personalen und sozialen Kompetenzen auch lokale und virtuelle Kommunikationsfähigkeit sowie organisatorisches Talent. Diese Fähigkeiten verknüpft das Thema – Wer bin ich? Welche „Hüte“ trage ich in der Klasse, in der Familie, in der Gesellschaft? – mit einer gesellschaftskritischen Auseinandersetzung über Menschenwürde und Toleranz. Das größte virtuelle Teamteaching-Projekt Österreichs fand seinen Höhepunkt und Abschluss in einer gemeinsamen virtuellen Unterrichtsstunde am 18. März. 2016, an der alle vernetzten Schulen beteiligt waren. Via Videokonferenzschaltung vom Seewinkel bis Jennersdorf und sogar Albanien erzählten die SchülerInnen dem Buchautor von den Highlights ihrer Zusammenarbeit im Projekt. Zu den Ergebnissen zählen Videoclips, Modeshows, Raps, künstlerisch gefertigte Hutinterpretationen, interaktive Kurzgeschichten, mathematische Berechnungen und eine Umfrage mit dem Titel „Können Haare Sünde sein?“, bei der 670 Schülerinnen und Schüler Einblicke in ihre Meinung zum Thema „Kopftuch und Islam“ geben. Die Projektgruppe – Mädchen der 5AB des Gymnasiums der Diözese Eisenstadt (Projektleitung: Walter Hermann) hat ihre Ergebnisse auch öffentlichkeitswirksam präsentiert. Ihr Resümee: „Wir glauben, je älter die Generation ist, desto negativer ist das Bild von den Kopftuchträgerinnen. Und je jünger die Generation ist, desto unproblematischer und konfliktfreier ist das Zusammenleben." Ein grandioses Beispiel für gelingende Kooperation. Chapeau!

Website zum Vernetzungsprojekt: www.schulevernetzt-burgenland.at 

Jurybegründung

Dieses burgenländische eLSA/KidZ/EPICT-Online-Vernetzungsprojekt, an dem 20 Schulen, 50 LehrerInnen und über 500 SchülerInnen mitgearbeitet haben, ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Vernetzung funktionieren kann und welche tollen Ergebnisse dabei entstehen können.

Ausgehend von dem Buch „Die Hüte der Frau Strubinski“ von Heinz Janisch und Helga Bansch bearbeiteten die SchülerInnen das Thema „Unser Leben - zwischen Anpassung und Individualität: Wer bin ich? Oder sollte man besser fragen: Wer ist Ich?" Entstanden sind unter anderem eine umfangreiche Website, gemeinsam erzählte Geschichten, verschiedenste Hüte, viele Videoclips und Fotos und es wurde die Meinung von 650 SchülerInnen zum Thema Kopftuch eingeholt und ausgewertet. Neben sozialen Kompetenzen und Teamfähigkeit konnten die SchülerInnen dabei vor allem auch lokale und virtuelle Kommunikationsfähigkeit und organisatorisches Talent entwickeln. Lebendiger fächer- und schulübergreifender Projektunterricht und sechs Monate kollaborative Medienarbeit – das Ergebnis kann sich sehen lassen!