Human Toy

12. Schulstufe - HBLA für künstlerische Gestaltung Linz (OÖ) - Experimentelles interaktives Spiel

CROSS MEDIA PREISTRÄGER 2023

Inhalt

Bei "Human Toy" tauschen Mensch und Technologie die Rolle. Das Ergebnis des Projekts ist ein „Spiel“, in dem eine reale Person von anonymen ZuseherInnen im Internet über eine Streaming-Plattform beobachtet und gesteuert wird. Die Live-Aufnahmen der Spielfigur werden von einer Bodycam sowie einer Kameradrohne erzeugt, die die Person autonom verfolgt. Das Projekt zielt auf das Phänomen ab, dass die Autonomie, nach der jeder Mensch zu handeln glaubt, durch KI und Big Data immer mehr infrage gestellt wird.
 

Aufnahme inklusive Chat

Jurybegründung

Was uns an “Human Toy” besonders gefallen hat, ist der hohe Grad an Reflexion und die ausgefeilte Umsetzung dieser Reflexion. Bereits der Titel bringt auf den Punkt, worum es geht. Wie autonom sind wir Menschen in unserem Verhalten? Und wie sehr sind wir Manipulationen ausgesetzt? Das Setting knüpft an eine Alltagserfahrung der meisten Jugendlichen an - das Computerspiel als Handlungsspielraum stellt Nähe her und regt in der Bildsprache der Generation zum Nachdenken an. Denn es sind keine computergenerierten Artefakte, die den Inputs von außen folgen, sondern menschliche Darsteller. Dieses Projekt spielt einerseits mit der tiefsitzenden Urangst, keine Kontrolle über das Selbst zu haben, sondern beherrscht zu werden, andererseits spielt es mit dem Reiz, selbst Kontrolle auszuüben. Beeindruckt hat uns auch die Umsetzung, die auch die Geschichten hinter dem Spiel miteinbezieht.