Fakt und Fiktion

Man nehme eine Zeitungsmeldung als faktuale Grundlage, entwickle Figuren, füge ein paar ausgedachte Passagen für mehr Würze hinzu und bestreue das Ganze hier und da mit ein paar Geräuschen und Musik – schon ist das Hörspiel fertig.

Was so einfach klingt, ist harte Arbeit. Die 6M-Klasse des Montessori Oberstufengymnasiums in Grödig hat sich mit dem Genre Hörspiel beschäftigt: Es wurde viel gehört, analysiert, ausprobiert. Es wurden Zeitungsartikel gesammelt und verworfen. Es wurden Geschichten daraus entwickelt, Figuren zum Leben erweckt, Drehbücher geschrieben, musikalische Stücke und Geräusche aufgenommen, Szenen im Studio geschauspielert und die fertigen Dateien geschnitten.

Ergebnis sind vier kurze Hörspiele, die unterschiedlicher nicht sein könnten, mit den Titeln “Kuchen bei Oma“, “Crazy Granny“, “Ungesagte Worte” und “Meine Tasche ist mein Leben“. Dabei bedienen sich die SchülerInnen unterschiedlichster Themen und Genres wie Comedy, Drama und Horror.

Während des Produktionsprozesses haben die SchülerInnen ihre Reflexionen zum Produktionsprozess aufgezeichnet. Diese Statements rahmen die einzelnen Hörspiele und gewähren Einblicke in den Entwicklungsverlauf.

Projektleitung: Alexander Naringbauer (Deutsch) & Christina Haigermoser (Musik)
Projektunterstützung: Carla Stenitzer (Radiofabrik – Freies Radio Salzburg)

Das Projekt “Fakt & Fiktion” verfolgt einen äußerst spannenden Ansatz und gleicht dabei einer Art invertiertem Faktencheck. Die SchülerInnen bauen die Geschichten ihrer Hörspiele auf Zeitungsartikeln auf, dabei beschäftigen sie sich nicht nur mit absurden Ereignissen, sondern auch mit ernsten Themen wie zB. dem Krieg in der Ukraine. In den Zwischensequenzen werden die Hintergründe der Geschichten und Herangehensweisen der SchülerInnen erläutert. Welche Fakten wurden übernommen, was wurde warum fiktionalisiert? Was muss bei der Produktion eines Hörspiels beachtet werden? Durch diese Reflexionen erahnt man, wieviel die SchülerInnen bei diesem Projekt gelernt haben.