eEducation Praxistage 2025 – Nachlese

Das renommierte Ars Electronica Festival konfrontierte uns im Vorfeld seiner diesjährigen Veranstaltung mit einer brennenden Frage: Sollten wir angesichts der vielen Unsicherheiten, mit denen wir durch die Tendenzen der Digitalität konfrontiert sind, in Panik geraten? Die Praxistage 2025 von eEducation Austria, die am 4. und 5. September zum ersten Mal in diesem Rahmen abgehalten wurden, zeigten klar auf: Nein, sollten und müssen wir nicht – es braucht nur neue Perspektiven!

„Panic – yes/no“? Indem die traditionellen Praxistage in eine neue Form gegossen wurden, zeigte eEducation Austria auf, dass unsichere Zeiten nicht pauschal als Problem betrachtet werden müssen, sondern zugleich immer auch neuen Spielraum für kreatives Denken und Handeln eröffnen. Gerade im Bildungsbereich ist das unerlässlich!

Dem kreativen Spiel mit den gegebenen Umständen Raum geben, um davon zu profitieren – das ist auch der zentrale Gedanke der im Zuge der Praxistage ersten abgehaltenen Keynote „Computational Empowerment und digitale Spiele in der Bildung“ von Fares Kayali. Mit der Vorstellung konkreter Strategien für den Unterricht zeigte er auf, dass Bildung vor allem darauf abzielen muss, junge Menschen dabei zu unterstützen, Technologien selbstermächtigt, kreativ und gestaltend zu nutzen, um an gesellschaftlichen Diskursen zur Digitalität wirksam teilnehmen zu können. 

Das strategische Spiel schafft neue Perspektiven, neue Perspektiven schaffen neue Formen zu denken – das sogenannte „Trigger-Impact-Modell“, das Elke Hackl in der zweiten Keynote vorgestellt hat, denkt das kreative Spiel im konkreten Anlassfall konsequent weiter. Im Fokus steht dabei das Zusammenspiel von Mensch und Medium, das reflexiv, partizipativ und interdisziplinär gedacht wird, immer mit dem Ziel eines Unterrichts vor Augen, der Medien nicht nur nutzt, sondern mit ihnen denkt. 

In zahlreichen ergänzenden Vorträgen bekamen die Besucher:innen der Praxistage – vorrangig Pädagogen und Pädagoginnen aller Schulstufen – weitere konkrete Unterrichtsmethoden, -tools und -sequenzen an die Hand, die ihnen dabei helfen, diese Gedanken in das eigene Klassenzimmer zu tragen und dort zu leben. Deutlich wurde dabei auch, dass das kreative Spiel immer auch ein „Versuchen“ ist; dass Misserfolge zum Lernen dazugehören und man sich vom Druck der Perfektion befreien muss, um neue Denkweisen langfristig zu festigen.

Die Praxistage setzten sich jedoch auch zum Ziel, diese Inhalte zu reflektieren und weiterzudenken, wodurch der Community viel Raum zur Vernetzung zur Verfügung gestellt wurde. Mit der Ehrung der Expert+-Schulen und der Verleihung des Media Literacy Awards 2025 wurden jene Schulen und Projekte vor den Vorhang geholt, die einen ganz besonderen Beitrag zum neuen Bildungsgedanken leisten. Daneben konnten sich die Teilnehmer:innen der Tagung im Zuge von Führungen durch das Ars Electronica-Festival neue Inspiration und Impulse holen, um digitale Schulentwicklung weiter voranzutreiben. 

Die eEducation-Praxistage 2025 erinnerten uns letztlich daran, dass wir uns Schritt für Schritt vorwagen müssen, um den besten Pfad für die Bildung der Zukunft zu finden. Das Motto „Panic – yes/no“ wird damit zu einem Aufruf, Unsicherheit nicht zu fürchten, sondern als Ressource für kreatives und resilient­es Lehren und Lernen zu nutzen.