3.1 Schnipp, schnapp, Geschichte ab!

Fast überall stecken kleine Erzählungen drinnen. Wie lassen sich eigene Geschichten realisieren? Fast überall stecken kleine Erzählungen drinnen. Wie lassen sich eigene Geschichten realisieren?

Eine Geschichte in Bildern erzählen
Geschichten üben auf Kinder große Faszination aus und fördern neben Bild- und Textverständnis auch Sprachentwicklung und Kreativität. Daher ist es naheliegend Kinder darin zu unterstützen, ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Oft ist es aber gar nicht so leicht, sich etwas auszudenken, und es fehlt an einer zündenden Idee. In solchen Fällen helfen manchmal Bilder, die man aus Zeitschriften ausschneiden kann, oder Gegenstände, die die Fantasie anregen – beispielsweise ein altes Kleidungsstück oder ein Talisman. Solche Dinge können in einer Schachtel gesammelt werden und so allen gemeinsam als Inspirationsquelle dienen.

Die große Freiheit der kleinen Bücher
Wieviel Potential die Lust am Geschichtenerzählen hat, wird seit vielen Jahren in einer Wiener Mehrstufenklasse im 15. Bezirk deutlich. In der Ortnergasse gestalten Volksschulkinder allein oder kooperativ mit ihren Klassenkolleg/inn/en sogenannte „Kleine Bücher“ – dabei handelt es sich um kurze Geschichten, die aus fünf Bildern, fünf Texten und einem Umschlag bestehen. Die Kinder zeichnen zuerst die Bilder und fügen anschließend passende Texte hinzu. Abschließend wird das kleine Buch geheftet und in einer Auflage von drei Stück produziert.

Über 1000 Bücher in der Bibliothek
Auf diese Art und Weise sind bereits über tausend kleine Werke entstanden. Darüber hinaus wurde das Projekt sprachwissenschaftlich untersucht und mehrfach ausgezeichnet. Christian Schreger, Lehrperson und Erfinder der kleinen Bücher, hat eine Anleitung zur Herstellung angefertigt, die man auf der Website der Ortnergasse downloaden kann. Nachahmung erwünscht!