Wie sozialkompetent sind Jugendliche online?

Mit dieser Frage setzte sich die Kommunikationswissenschaftlerin Dr.Ruth Festl in einer Studie auseinander. Ihr Interview mit ZEIT ONLINE erschien unter der Überschrift „Jugendliche bekommen manchmal hundert Nachrichten am Tag“. Und diese 100 Nachrichten am Tag verursachen Stress, denn viele Jugendliche glauben auf alles reagieren zu müssen und dieser selbst auferlegte Kommunikationsdruck beeinflusst das sozial verträgliche Verhalten negativ. So werden dann auch vertraulich erfahrene Informationen in Sozialen Medien verbreitet. Für Eltern wird es ein Spagat zwischen Regeln und offenem Umgang mit den Aktivitäten der Kinder im Netz. Restriktives Verhalten der Eltern schwächt eher die Sozialkompetenz der Jugendlichen, aber wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte zwischen Regeln und darüber reden.
Auch in eigenen Untersuchungen zeigte sich, dass viele Eltern „nix checken“ wie die Jugendlichen nassforsch zu Protokoll geben. Deshalb sind digital kompetente Lehrende so wichtig, weil die Schule auch bei digitalen Themen ein ganz wichtiger Lernort ist.

Für die Studie Jung! Digital! Sozial? Erklärungsfaktoren für Online-Sozialkompetenzen im Kindes- und Jugendalter“ des Deutschen Jugendinstituts (DJI) wurden Ende 2017 insgesamt 1.508 Jugendliche in den Schulstufen 7 bis 10 an unterschiedlichen Schulformen in Bayern befragt. Die nicht repräsentative Studie unterscheidet die Sozialkompetenz in vier Bereichen: in die partizipative, moralische, integrative und vermittelnde Kompetenz. Medienunterricht muss mehr vermitteln, als Wissen über Technik.