Vom Einzelkämpfertum bei Hausübungen hin zu kollaborativen, multimedialen eBooks – und vieles was so dazwischen liegt

13. Schulstufe - PMS Marianum Freistadt (OÖ)

Multimedia Projekt - MEDIENDIDAKTIK PREISTRÄGER 2020

Inhalt

Über Hausübungen kann man geteilter Meinung sein, dieses Projekt beweist jedoch, wie man aus der einsamen Übung zuhause mehr als ein reines Wiederholen und Einüben des in der Schule Gehörten machen kann. Das Ziel war nämlich nicht nur durch den richtigen Rechengang zur richtigen Lösung zu kommen, sondern durch das bewusste Teilen und Diskutieren seiner Hausaufgaben in der Lernenden-Gruppe zu einem gemeinsamen Lernerfolg beizutragen. 

Damit dies nicht zu einer reinen Abschreibübung wird, sorgt ein ausgeklügeltes System von Feedbackkanälen und qualitätssichernden Mechanismen dafür, dass es zum bewussten Reflektieren und somit hoffentlich Verstehen der Hausübung und damit idealerweise von Mathematik kommt. 
Aus diesen Beispielen entsteht darüber Stück für Stück ein kollaboratives digitales Portfolio an E-Books zu verschiedenen mathematischen Themen, welche über den Unterricht hinaus als Nachschlagewerk für die Zukunft genutzt werden können und zu dem jede Schülerin, jeder Schüler ein Stück beigetragen hat.

Das ausgezeichnete Projekt zeigt außerdem, wie eine etablierte technische Infrastruktur in Form von Tablets durch ein solides und sich über die Jahre entwickelndes mediendidaktisches Konzept mit Leben gefüllt werden kann, und dass der Einsatz von Technik im Unterricht mit sozialen Komponenten gekoppelt werden sollte, um zu einem nachhaltigen Lernerfolg beizutragen. 

Projektleitung: Josef Hofer
Didaktische Projektbeschreibung

Jurybegründung

„Lernen zu lernen“ und „Lernen zu lehren“ sind zwei Seiten der Universalkompetenz, welche wohl der Schlüssel für Unterricht und den Schulerfolg an sich darstellen sollte. Doch was in der Theorie leicht zu formulieren ist, stellt im Alltag eine umso größere Herausforderung dar. Dieses Preisträger-Projekt greift zur Lösung dieser Problematik sowohl auf Technologie als auch auf Aspekte des sozialen Lernens zurück. Aufbauend auf eine Systematik, die bereits 2016 vom [mla] als preiswürdig ausgezeichnet wurde, zeichnen wir dieses Jahr ein umfassendes System aus, welches verschiedene Ebenen verknüpft: Angefangen vom Peer-Learning in der Schule, bei dem sich Lehrer/innen vor allem als Coach begreifen können, über die Aufgabe seine eigenen Hausübungslösungen – hier am Beispiel Mathematik – für andere aufzubereiten bis zu Fragen der Qualitätssicherung durch die Lehrenden und des gegenseitigen Feedbackgebens unter den Schüler/inne/n beinhaltet dieses Projekt viele aufeinander aufbauende Aspekte, um verschiedene wichtige Kompetenzen – parallel zur Mathematik – zu entwickeln. Verknüpft werden diese Ebenen durch den Gebrauch von Tablets, Software zur kollaborativen Erstellung von eBooks, aber auch durch das gemeinsame Fragen und Diskutieren, in welchem Ton man sich gegenseitig Feedback geben sollte. Wir freuen uns bereits auf die Einreichung in ein paar Jahren, wenn durch dieses Verfahren erstellte eBooks und ePortfolios zu umfassenden Lehrmedien herangewachsen sein werden.